EINWÄNDE UND ÄNGSTE - HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
1. „Man wartet, bis man gefragt wird. Ansonsten leiden Marktwert und Reputation.“
Vor allem Headhunter lieben solche Aussagen. Kein Wunder, könnte man meinen. Denn jeder Headhunter dürfte ein Interesse daran haben, dass interessante Bewerber für evtl. zukünftige Projekte nach wie vor zur Verfügung stehen. Um es noch deutlicher zu sagen: Was hat ein Headhunter davon, wenn ein interessanter Kandidat seinen zukünftigen Job durch eigene Bemühungen findet?
Viele Top-Kandidaten verlassen sich nur gar zu gerne auf eine solche Aussage. Denn zu einen ist die Vorstellung, dass man den Job auf dem „silbernen Tablett“ serviert bekommt wesentlich angenehmer, als die Vorstellung, selbst etwas dafür tun zu müssen. Zum anderen schmeichelt einem diese Aussage doch sehr, denn man wusste es ja schon immer, dass man zu einem sehr begehrten Personenkreis zählt.
Würde Ihnen der Headhunter in schöner Regelmäßigkeit attraktive Angebote machen, bei denen Sie nur noch den Arbeitsvertrag unterschreiben müssten, würde gegen eine solche Aussage auch gar nichts sprechen. Die Realität stellt sich aber doch ganz anders dar.
Viele unserer Kunden, zu denen durchaus sehr bekannte Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft zählen, berichten uns regelmäßig, dass sie bei maximal 4 oder 5 Suchprozessen „zum Zuge“ kommen bzw. vom Headhunter auf die Longlist gesetzt werden. Die Zahl der Headhunteranfragen ist natürlich weitaus größer; in dieser Zählung berücksichtigt sind aber lediglich die wirklich passenden Prozesse. Headhunteranrufe, bei denen man sich selbst wundert, wieso man für diese Aufgabe überhaupt angefragt wird bzw. bei denen man dem Headhunter erst einmal erklären muss, wer man ist und was man so macht, sind in dieser Zählung nicht berücksichtigt.
Das Problem: Selbst wenn man bei 4 – 5 Suchprozessen Berücksichtigung findet, bedeutet das noch lange nicht, dass man am Ende auch den Job bekommt. Dafür müsste es nämlich erst einmal gelingen, die vielen anderen Kandidaten, die ebenfalls vom Headhunter angesprochen und in den verschiedenen Gesprächsrunden präsentiert werden, aus dem Rennen zu werfen. Dass der Headhunter übrigens fast allen interessanten Kandidaten bis zum letzten Moment zu verstehen gibt, dass man ja als Bewerber „ganz oben auf der Liste“ stehe und den Job schon so gut wie in der Tasche habe, ist Teil des Geschäfts.
Michael Bloomberg, ehemaliger New Yorker Bürgermeister, rechnete – wie er selbst gerne erzählt –nach Ende seines Bürgermeisteramtes fest damit, dass an ihn so viele attraktive Jobangebote herangetragen werden, dass er sich einfach nur noch den Besten aussuchen müsste. Aber – so Bloomberg: „Niemand hat angerufen“.
Bloomberg konnte in dieser Situation einfach in sein Medienunternehmen zurückkehren und sich dort wieder um das operative Geschäft kümmern. Derjenige, der nicht über solche Möglichkeiten verfügt, sollte unseres Erachtens sehr genau überlegen, ob er darauf wartet, bis er gefragt wird. Denn so viel steht fest: Je länger Sie raus aus dem „Geschäft“ sind, umso geringer ist Ihr Marktwert.
Wir zählen Vorstandsvorsitzende großer börsennotierter Unternehmen zu unseren Kunden, die mehr als zwei Jahre warteten bzw. mit wenig passenden Beratungsprojekten diese Wartezeit zu überbrücken versuchten, bevor Sie sich mit unserer Hilfe einen neuen Job suchten.