

Viele Top-Manager zwischen 55 und 65 Jahren stellen sich irgendwann die Frage: Wie werde ich Aufsichtsrat? Die Aussicht, nach einer intensiven operativen Karriere weiterhin Einfluss zu nehmen, Expertise weiterzugeben und dabei Reputation sowie ein gewisses Einkommen zu sichern, klingt verlockend. Doch der Weg ins Aufsichtsgremium ist weit weniger geradlinig als oft angenommen.
Dieser Beitrag bietet einen realistischen und praxisnahen Blick auf Chancen, Voraussetzungen und Strategien, wie Sie als Führungskraft ein Aufsichtsrats- oder Beiratsmandat gewinnen können:
Ein Aufsichtsratsmitglied übernimmt keine operative Verantwortung. Vielmehr kontrolliert, berät und überwacht es das Management im Sinne der Eigentümer. In Aktiengesellschaften ist der Aufsichtsrat gesetzlich vorgeschrieben, in anderen Rechtsformen – z. B. GmbH oder Familienunternehmen – existieren oft Beiräte mit ähnlicher Funktion. Zu den Aufgaben eines Aufsichtsrates gehören:
Die Motive zum Ende der operativen Karriere ein oder mehrere Aufsichtsratsmandate anzustreben sind vielfältig:
Doch Vorsicht: Ein Aufsichtsratsmandat ist weder ein Selbstläufer noch eine Garantie für Ansehen und Verdienst und sollte nicht als bloßer Karrierezusatz gesehen werden. Es verlangt ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und zeitlicher Verfügbarkeit – gepaart mit der Fähigkeit, beratend, aber nicht operativ einzugreifen. Wer nur den Titel sucht, verfehlt das Ziel.
Ein großer Irrtum besteht in der Überbewertung der Vergütung der Aufsichtsgremien. Ein Überblick aktueller Vergütungszahlen unterteilt nach Unternehmens-Kategorien:
Quelle: Vogel & Detambel Research-Abteilung
Ein Mandat kann je nach Unternehmenssituation 30 bis 50 Arbeitstage pro Jahr beanspruchen – insbesondere in Krisenzeiten steigt der Aufwand. Der effektive Tagessatz für ein mittelständisches Mandat liegt dann oft unter 300 Euro.
Fazit: Wer ausschließlich aus finanziellen Motiven Aufsichtsrat werden will, wird meist enttäuscht.
Viele Manager befassen sich erst nach dem Ausscheiden aus ihrer operativen Tätigkeit mit dem Gedanken, ein Aufsichtsratsmandat zu übernehmen. Doch das ist oft zu spät. Der richtige Zeitpunkt für die Vorbereitung ist bereits während Ihrer aktiven Karriere – idealerweise zwei bis drei Jahre vor dem geplanten Wechsel in eine beratende oder überwachende Rolle.
Warum so früh?
Deutschland zählt ca. 150.000 Mitglieder in Aufsichts- oder Beiratsgremien. Bei einer durchschnittlichen Mandatsdauer von fünf Jahren bedeutet das rund 30.000 Neubesetzungen pro Jahr – ein sehr enger Markt.
„Der Markt für Aufsichtsratsmandate ist klein – pro Jahr werden lediglich rund 30.000 Neubesetzungen vorgenommen."
Quelle: Vogel & Detambel Research-Abteilung
Viele Top-Manager vermuten, dass Mandate über Headhunter oder Personalberater vermittelt werden. In der Praxis passiert das jedoch selten. Die meisten Berufungen laufen über persönliche Netzwerke und Vertrauensverhältnisse.
„Lediglich 10 % der besetzten Aufsichtsratsmandate werden über Headhunter oder Berater besetzt."
Quelle: Vogel & Detambel Research-Abteilung
Der Weg in ein Aufsichtsrats- oder Beiratsmandat ist anspruchsvoll und selten geradlinig. Er erfordert ein exzellentes Profil, strategisches Vorgehen, Geduld und Zugang zu den richtigen Netzwerken. Genau hier setzen wir an. Wir begleiten erfahrene Führungspersönlichkeiten auf ihrem Weg zur Mandatsgewinnung mit einem strukturierten und wirkungsvollen Ansatz:
Unser Mandatsentwicklungsprogramm richtet sich an erfahrene Führungskräfte mit C-Level-Erfahrung, fundierter Branchenkompetenz und dem Wunsch, ihre Laufbahn durch verantwortungsvolle Gremienarbeit zu erweitern.
Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre Mandatschancen gezielt zu entwickeln, dann sprechen Sie uns an. In einem vertraulichen Erstgespräch besprechen wir Ihre individuelle Ausgangslage und zeigen Ihnen realistische Optionen auf.
Ein Aufsichtsratsmandat ist für viele Top-Manager mehr als nur der nächste Karriereschritt – es ist die Möglichkeit, Wirkung zu entfalten, Erfahrung weiterzugeben und Verantwortung zu übernehmen. Doch der Weg dorthin ist selektiv, langwierig und erfordert eine klare Positionierung, strategisches Netzwerken und exzellente Vorbereitung. Wer sich frühzeitig mit seiner Eignung, Sichtbarkeit und einem passenden Mandatsprofil beschäftigt, erhöht seine Chancen signifikant. Mit der richtigen Unterstützung gelingt der Schritt in den Aufsichtsrat – nicht als Zufall, sondern als Ergebnis gezielter Planung.
Ein Aufsichtsratsmandat entsteht selten über Bewerbungen, sondern über Reputation, Expertise und belastbare Netzwerke. Entscheidend sind ein klares Mandatsprofil, Governance-Verständnis und Sichtbarkeit in relevanten Unternehmer-, Investoren- und Gremienkreisen. Berufungen erfolgen überwiegend über persönliche Empfehlungen oder gezielte Ansprache durch Unternehmen, Eigentümer oder spezialisierte Berater.
Aufsichtsräte kontrollieren, beraten und überwachen das Management im Interesse der Eigentümer. Dazu gehören strategische Begleitung, Genehmigung wesentlicher Entscheidungen, Prüfung finanzrelevanter Vorgänge sowie Bestellung oder Abberufung des Vorstands. Der Fokus liegt auf Governance und Unabhängigkeit – nicht auf operativer Führung.
Motivationen sind Reputation, strategische Wirksamkeit, Wissensweitergabe und Zugang zu neuen Perspektiven. Mandate erweitern das berufliche Portfolio und stärken das persönliche Netzwerk. Gleichzeitig erfordern sie Zeit, Verantwortungsbewusstsein und thematische Expertise. Reine Titel- oder Einkommensmotive führen meist zu unrealistischen Erwartungen.
Die Vergütung variiert stark: Mittelstandsmandate liegen häufig bei rund 15.000 €, börsennotierte Unternehmen im sechsstelligen Bereich. Vorsitzende erhalten deutliche Aufschläge. Bei einem Aufwand von 30 – 50 Tagen pro Jahr relativiert sich der Tagessatz jedoch erheblich. Finanzielle Aspekte sind meist nachrangig gegenüber Verantwortung und Reputation.
Die Vorbereitung sollte zwei bis drei Jahre vor einem möglichen Einstieg beginnen. Netzwerke verlieren nach Ausscheiden aus dem operativen Umfeld schnell an Zugkraft, während Positionierung und Profilentwicklung Zeit benötigen. Da Mandatssuchen oft 12 – 24 Monate dauern, ist frühzeitige strategische Planung entscheidend.
Der Mandatsmarkt ist eng: Nur rund 30.000 jährliche Neubesetzungen bei etwa 150.000 Mandatsträgern. Viele Berufungen erfolgen über interne Empfehlungen und vertrauliche Entscheidungswege. Realistische Chancen entstehen durch klare thematische Differenzierung, belastbare Referenzen und gezielt gepflegte Netzwerke.
Chancen entstehen durch eine klare thematische Positionierung, ein präzises Mandatsprofil und direkte Kontakte in relevante Gremien- und Unternehmerkreise. Wirksam sind strukturierte Marktanalysen, Zielfirmenlisten, professionelle Unterlagen sowie diskrete Erstansprachen auf Entscheiderebene. Spezialisierte Karriereberatungen unterstützen diese Schritte durch methodische Vorbereitung und Zugang zu passenden Gesprächspartnern.
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