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Erstveröffentlichung:  
24.11.2025
Letzte Aktualisierung:  
24.11.2025

Wer ist auf Top-Level der richtige Ansprechpartner für meine Bewerbung? Der umfassende Leitfaden für Führungskräfte

Wenn sich Top-Führungskräfte beruflich neu orientieren, investieren sie erhebliche Zeit in die Optimierung ihrer Bewerbungsunterlagen, die Schärfung ihrer Positionierung und die strategische Marktanalyse. Doch selbst die überzeugendsten Unterlagen scheitern häufig an einem überraschend simplen, aber karriereentscheidenden Punkt: Die Bewerbung erreicht nicht die Person, die tatsächlich über die Besetzung entscheidet.

Die richtige Ansprechperson zu identifizieren ist auf Vorstandsebene, in Geschäftsführungen und im oberen Management kein formaler Prozessschritt – es ist ein strategischer Erfolgshebel. In einem Markt, in dem rund 80 % der Spitzenpositionen über den verdeckten Stellenmarkt vergeben werden, hängt der Zugang zur neuen Top-Position maßgeblich davon ab, ob Ihre Unterlagen genau dort landen, wo über die angestrebte Position entschieden wird.

Dieser umfassende Leitfaden erläutert, warum die Wahl des Ansprechpartners erfolgsentscheidend ist, wie Sie die tatsächlichen Machtstrukturen in Unternehmen zuverlässig erkennen und welche Fehler Sie unbedingt vermeiden müssen.

Das erwartet Sie in diesem Artikel

Warum die Wahl des Ansprechpartners über Erfolg oder Misserfolg Ihrer Bewerbung entscheidet

Auf Top-Level reicht es nicht, lediglich exzellente Unterlagen einzureichen. Entscheidend ist, wer diese Unterlagen liest – und ob diese Person tatsächlich Einfluss auf die Besetzung der Position hat.

Die Realität des Spitzenmarktes

Die meisten Führungspositionen werden nicht formell ausgeschrieben, sondern entstehen im Hintergrund – in Gesprächen zwischen Eigentümern, Aufsichtsgremien oder operativen Entscheidungsträgern. Genau deshalb genügt es nicht, sich „irgendwo im Unternehmen“ zu melden.

Personalabteilungen sind in diesem Segment selten involviert: Sie verwalten Prozesse und koordinieren Abläufe, aber sie treffen keine Entscheidungen über Vorstände, Geschäftsführer oder C-Level-Positionen.

Sie haben nur einen Versuch

Eine weitere kritische Realität: Führungskräfte haben in diesem Prozess nur einen Schuss frei. Eine Bewerbung, die bei der falschen Person landet, kann kaum korrigiert werden, ohne unprofessionell oder orientierungslos zu wirken. Eine zweite Chance auf diesem Level? Praktisch ausgeschlossen.

Wenn Sie beispielsweise zunächst den Aufsichtsratsvorsitzenden kontaktieren, der sich als rein repräsentative Figur ohne operative Einbindung herausstellt, und sich anschließend an den eigentlichen Entscheider wenden, wirkt dies beliebig und schlecht vorbereitet – genau die Eigenschaften, die bei Spitzenpositionen disqualifizierend wirken.

Die wichtigste Grundregel: zwei Ebenen über der Zielposition

Eine bewährte Orientierung für die Identifikation des richtigen Ansprechpartners lautet:

„Die richtige Ansprechperson sitzt typischerweise zwei Hierarchieebenen über der Rolle, auf die Sie sich bewerben.“

Konkrete Beispiele

  • CEO/Geschäftsführer → Aufsichtsratsvorsitzender oder Hauptgesellschafter
  • CFO → CEO oder Vorstandsvorsitzender
  • Bereichsleiter → Geschäftsführung oder Vorstand
  • Werkleiter → COO oder Vorstand Operations
  • Chief Digital Officer → CEO

Wichtige Ausnahmen von dieser Regel

Diese Faustregel bietet Orientierung, kennt jedoch bedeutende Ausnahmen:

Große Konzerne: In DAX- oder MDAX-Unternehmen kann der Personalvorstand die richtige Adresse sein – jedoch ausschließlich bei Positionen auf Vorstandsebene selbst. Unterhalb davon gilt diese Logik kaum.

Eigentümergeführte Unternehmen: In Familienunternehmen entscheidet oft nicht die Anteilsgröße, sondern der Grad der operativen Einbindung. Ein Minderheitsgesellschafter mit 13 % Anteil, der täglich im Unternehmen arbeitet, kann deutlich relevanter sein als der Mehrheitsgesellschafter mit 57 %, der längst im Ruhestand lebt.

Private-Equity-Strukturen: Hier können Investment Directors, Operating Partners oder Deal-Team-Members entscheidender sein als CEO oder CFO. Die Machtverhältnisse folgen anderen Logiken als in klassischen Unternehmensstrukturen.

Wie Sie die tatsächlichen Entscheidungsträger systematisch identifizieren

Die folgenden Methoden haben sich in der Top-Level-Beratungspraxis über Jahrzehnte bewährt. Sie helfen, operative Verantwortung, strategische Macht und Entscheidungsbefugnis zuverlässig zu identifizieren.

1. Unternehmenswebseiten systematisch analysieren

Besonders aufschlussreich sind:

  • Management-Übersichten: Wer wird prominent dargestellt?
  • Über uns-Bereiche: Welche Führungskräfte werden vorgestellt?
  • Presse- und News-Bereiche: Wer kommuniziert Unternehmensentscheidungen?
  • Impressum: Wer ist für welche Bereiche verantwortlich?
  • Corporate-Governance-Darstellungen: Welche Gremien existieren?
  • Karriereseiten: Wer wird als Ansprechpartner genannt (wenn auch meist nicht für Top-Positionen)?

Diese Quellen offenbaren:

  • Welche Personen im Unternehmen sichtbar und aktiv sind
  • Wer strategische Verantwortung trägt
  • Welche Rollen nach außen kommuniziert werden
  • Wer regelmäßig wichtige Entscheidungen verkündet

2. Presseberichte, Geschäftsberichte und öffentliche Dokumente auswerten

Diese Quellen verraten oft mehr als offizielle Organigramme:

  • Wer kommuniziert Entscheidungen? Die Person, die Unternehmensentscheidungen in der Presse erläutert, hat in der Regel echte Entscheidungsmacht.
  • Wer wird zu strategischen Fragen zitiert? Relevante Führungskräfte werden als Experten herangezogen.
  • Welche Personen werden in zentralen Kontexten genannt? Bei M&A-Transaktionen, Restrukturierungen oder Wachstumsinitiativen.
  • Wer tritt als Sprachrohr der Organisation auf? Dies signalisiert strategische Bedeutung.

Geschäftsberichte sind besonders wertvoll, weil sie Machtlinien, Verantwortlichkeiten und strategische Schwerpunkte transparent machen. Achten Sie auf:

  • Vorstandsberichte und deren Verfasser
  • Organigramme und Berichtslinien
  • Erläuterungen zu Geschäftsbereichen und deren Leitung
  • Strategische Initiativen und deren Verantwortliche

3. Social Media: LinkedIn und Xing als Machtbarometer

Soziale Medien sind heute ein relevanter Indikator für reale Machtstrukturen:

  • Wer tritt öffentlich und regelmäßig auf? Aktive Präsenz signalisiert Relevanz.
  • Wer vertritt das Unternehmen in wichtigen Themen? Thought Leadership zeigt strategische Positionierung.
  • Wer kommuniziert Vision, Strategie oder Transformation? Diese Personen gestalten die Zukunft des Unternehmens.
  • Wie wird kommuniziert? Sprachwahl, Themenauswahl und Engagement zeigen, wer wirklich führt.

Aktivität und Positionierung auf professionellen Netzwerken zeigen oft präziser als jedes Organigramm, wer im Unternehmen wirklich gestaltet und entscheidet.

4. Netzwerkabgleich: Der unterschätzte Erfolgsfaktor

Ein oft unterschätzter, aber zentraler Schritt: Ihr Netzwerk muss nicht zwingend beim Einstieg helfen – aber es hilft oft dabei zu bestätigen, wen Sie anschreiben sollten und wen nicht.

Kurze, diskrete Rückfragen genügen, um:

  • Verdeckte Machtstrukturen zu verstehen
  • Persönliche Präferenzen von Entscheidern einzuschätzen
  • Interne Dynamiken und „politische“ Fallstricke zu erkennen
  • Validierung Ihrer Recherche zu erhalten

Wichtig: Es geht nicht darum, eine „warme Einführung“ zu erbitten, sondern um Intelligence – Informationen, die Ihre Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen.

Details, die über Karrieren entscheiden: Name, Titel & Anrede müssen fehlerfrei sein

Viele Unternehmen verzeihen inhaltliche Ungenauigkeiten – aber nicht, wenn grundlegende Höflichkeitsformen missachtet werden. Bei Top-Level-Bewerbungen werden solche Fehler als Zeichen mangelnder Sorgfalt oder Respektlosigkeit interpretiert.

5 kritische Punkte bei der korrekten Anrede

1. Akademische Titel vollständig nennen

Viele Top-Manager legen großen Wert auf die korrekte Nennung ihrer akademischen Grade. „Dr.“ oder „Prof. Dr.“ gehören zur vollständigen Anrede – deren Weglassen kann als Geringschätzung wahrgenommen werden. Ein Kunde formulierte es einmal drastisch: „Doktor soundso, so viel Zeit muss sein.“

2. Vornamen nicht nach Vermutung zuordnen

Internationale Vornamen können anders geschlechtlich besetzt sein, als Sie vermuten:

  • „Andrea“ ist im italienischen und romanischen Sprachraum ein männlicher Vorname
  • „Dominique“ kann in Frankreich männlich oder weiblich sein
  • „Kim“ ist im asiatischen Raum häufig männlich
  • Viele osteuropäische und skandinavische Namen folgen anderen Konventionen

Praxisbeispiel: Ein Kunde namens Andrea (männlich, italienischer Hintergrund) berichtet, dass er täglich Anschreiben mit „Sehr geehrte Frau ...“ erhält. Jedes dieser Anschreiben landet umgehend im Papierkorb.

3. Nachnamen niemals phonetisch erraten

Ein falsch geschriebener Nachname ist ein sofortiger Disqualifikator. Namen wie Hnatnicky, Szcześniak oder Müller-Wohlfahrt können nicht „nach Gehör“ geschrieben werden. Die Schreibweise muss recherchiert und mehrfach gegengeprüft werden.

4. Hierarchie und Rangfolge respektieren

Bei mehreren Adressaten gilt:

  • Höherer Rang zuerst (unabhängig vom Geschlecht)
  • Bei gleichem Rang kann aus Höflichkeit die Frau zuerst genannt werden
  • Niemals zwei Personen ungeprüft gleichwertig anschreiben – dies wirkt beliebig

5. Tippfehler sind inakzeptabel

Nutzen Sie Rechtschreibprüfungen, aber verlassen Sie sich nicht blind darauf. Namen werden von automatischen Tools nicht immer korrekt erkannt. Lassen Sie Ihre Anrede im Zweifel von einer zweiten Person gegenlesen.

Was bei Mehrfachzuständigkeiten oder unklaren Konstellationen zu tun ist

In komplexen Unternehmensstrukturen – etwa in Holdings, Matrixorganisationen oder PE-geführten Strukturen – haben häufig mehrere Personen Einfluss auf Besetzungsentscheidungen.

Strategisches Vorgehen bei Mehrfachzuständigkeit

1. Operative Verantwortung zuerst identifizieren

Wer führt aktuell den Bereich, der durch Ihre Bewerbung ergänzt oder transformiert werden soll? Diese Person hat meist direktes Interesse an der Qualität der Besetzung.

2. Strategische Entscheidungsebene klären

Wer trifft die finale Entscheidung? Dies kann vom operativen Verantwortlichen abweichen (z. B. CEO bei CFO-Besetzung, Aufsichtsrat bei CEO-Besetzung).

3. Maximal zwei Personen anschreiben

Mehr als zwei Adressaten wirken unprofessionell und signalisieren Unsicherheit. Wenn beide wirklich relevant sind, ist dies akzeptabel – ansonsten: Entscheiden Sie sich.

4. Hierarchie konsequent respektieren

Die Reihenfolge der Nennung signalisiert organisatorische Kompetenz und Respekt vor etablierten Strukturen.

Wie der verdeckte Stellenmarkt die Ansprechpartnerwahl verändert

Bei offiziellen Ausschreibungen ist der Ansprechpartner benannt – eindeutig und klar.

Im verdeckten Stellenmarkt jedoch – dem mit Abstand wichtigsten Marktsegment für Top-Level-Positionen – ist die Situation weitaus komplexer und anspruchsvoller.

Positionen entstehen aus strategischem Bedarf

Führungspositionen im verdeckten Markt entstehen typischerweise aus:

  • Strategischem Wachstumsbedarf oder Transformation
  • Nachfolgeplanung und Generationenwechsel
  • Organisatorischem Veränderungsdruck
  • Restrukturierung oder M&A-Aktivitäten
  • Neu identifizierten Kompetenzlücken

Die entscheidenden Personen sind in diesen Fällen nicht immer sichtbar oder formal benannt. Häufig sind es diejenigen, die am stärksten von der neuen Position betroffen sind – oder diejenigen, die den Veränderungsbedarf erkannt haben.

Der Kern des Inversen Headhuntings

Genau hier setzt der Ansatz des Inversen Headhuntings an: Frühzeitig jene Entscheidungsträger zu identifizieren, die vor einer Herausforderung stehen, für die Ihre Expertise die Lösung bietet.

Wer diese Personen findet und überzeugt anspricht, erreicht den Markt lange bevor die ersten Wettbewerber überhaupt wissen, dass eine Position entsteht. Dies verschafft einen nahezu uneinholbaren Wettbewerbsvorsprung.

3 Fehler, die Top-Manager bei der Ansprechpartnerwahl unbedingt vermeiden müssen

Fehler 1: Unspezifische Ansprache „Sehr geehrte Damen und Herren“

Warum fatal: Dies signalisiert, dass keine Recherche stattgefunden hat und die Bewerbung beliebig ist. Auf Top-Level ein sofortiges Ausschlusskriterium.

Richtig: Immer eine namentlich identifizierte, verantwortliche Person anschreiben.

Fehler 2: Anschreiben an den Hauptanteilseigner ohne Prüfung der operativen Rolle

Warum fatal: Mehrheitseigner sind nicht zwingend operativ tätig oder in Besetzungsentscheidungen involviert. Sie können längst im Ruhestand sein oder ausschließlich strategische Investor-Rollen innehaben.

Richtig: Operative Einbindung und tatsächliche Entscheidungsmacht prüfen, nicht nur Eigentumsstruktur.

Fehler 3: Ignorieren bestehender Headhunter-Mandate

Warum fatal: Wer versucht, ein aktives Executive-Search-Mandat zu umgehen, beschädigt seine Reputation sowohl beim Headhunter als auch beim Auftraggeber. Dies wirkt respektlos und kann Sie dauerhaft aus relevanten Prozessen ausschließen.

Richtig: Bei bekanntem Mandat immer den beauftragten Headhunter kontaktieren.

Schritt-für-Schritt: So identifizieren Sie den richtigen Ansprechpartner

Phase 1: Grundlagenanalyse

  • Zielrolle präzise definieren: Welche Position streben Sie an? Welche Ebene, welcher Bereich, welche Verantwortung?
  • Unternehmensstruktur verstehen: Ist es ein Konzern, Mittelstand, Familienunternehmen, PE-Portfolio? Struktur bestimmt Entscheidungswege.
  • Eigentümerstruktur recherchieren: Wer sind die Eigentümer? Wer ist operativ aktiv?

Phase 2: Entscheider-Identifikation

  • Öffentliche Informationen systematisch auswerten: Website, Geschäftsberichte, Pressemitteilungen, Corporate-Governance-Berichte.
  • Social-Media-Präsenz analysieren: LinkedIn, Xing – wer ist aktiv, wer kommuniziert Strategie?
  • Machtstrukturen prüfen: Wer trifft tatsächlich Entscheidungen? Wer wird in strategischen Kontexten zitiert?

Phase 3: Validierung und Finalisierung

  • Headhunter-Status prüfen: Existiert ein aktives Mandat? Falls ja: Headhunter ist der einzige Weg.
  • Netzwerk zur Validierung nutzen: Diskrete Rückfragen zur Prüfung Ihrer Recherche.
  • Namen, Titel, Schreibweise mehrfach prüfen: Lassen Sie Anrede und Adresse im Zweifel von einer zweiten Person gegenlesen.
  • Bewerbung präzise und individuell adressieren: Zeigen Sie durch korrekte Adressierung Ihre Professionalität.

Fazit: Strategische Präzision schlägt Zufall

Die Wahl des richtigen Ansprechpartners ist keine administrative Formalität – sie ist eine strategische Entscheidung, die darüber entscheidet, ob Ihre Bewerbung überhaupt eine Chance erhält, ihre Wirkung zu entfalten.

Führungskräfte, die gelernt haben, Unternehmensstrukturen präzise zu lesen, operative Verantwortung zu erkennen und die relevanten Entscheidungsträger zu identifizieren, verbessern ihre Erfolgschancen im verdeckten Stellenmarkt signifikant.

Ein individueller, sorgfältig adressierter und recherchierter Erstkontakt zeigt Professionalität, Respekt und strategisches Denken – genau jene Qualitäten, die Unternehmen auf Führungsebene erwarten und voraussetzen.

Die investierte Zeit in die Identifikation des richtigen Ansprechpartners ist keine verlorene Zeit – sie ist eine der wirkungsvollsten Investitionen in Ihre Karriereentwicklung auf Top-Level. Denn: Sie haben nur einen Schuss. Nutzen Sie ihn weise.

FAQ: Häufige Fragen zum richtigen Ansprechpartner für die Führungskräfte-Bewerbung

Im Folgenden beantworten wir die Fragen, die Führungskräfte bei der Recherche des richtigen Adressaten ihrer Bewerbung besonders häufig stellen – klar strukturiert, faktenbasiert und direkt aus der Praxis. Die Inhalte stützen sich auf über 25 Jahre Erfahrung in der Beratung von Führungskräften sowie auf unsere Mitwirkung an mehr als 3.000 Besetzungen auf Top-Level.

Wer ist auf Top-Level der richtige Ansprechpartner für meine Bewerbung?

Der richtige Ansprechpartner ist in der Regel die Person, die tatsächlich Entscheidungsmacht über die jeweilige Rolle besitzt – meist zwei Hierarchieebenen über der Zielposition. Auf C-Level sind das häufig CEO, Vorstandsvorsitzende, Aufsichtsräte oder operativ eingebundene Gesellschafter. Wichtig ist nicht der Titel, sondern wer operative Verantwortung trägt und real über Besetzungen entscheidet.

Warum sind Personalabteilungen für Top-Führungskräfte meist nicht der richtige Kontakt?

HR-Abteilungen koordinieren Prozesse, treffen aber auf Top-Level kaum Besetzungsentscheidungen. Executive-Positionen entstehen oft informell im verdeckten Stellenmarkt und werden direkt von operativen oder strategischen Entscheidungsträgern besetzt. Wer seine Bewerbung an HR richtet, erreicht selten die Person, die wirklich entscheidet und verliert wertvolle Chancen im Wettbewerb um Top-Positionen.

Wie erkenne ich, wer im Unternehmen tatsächlich entscheidet?

Die zuverlässigsten Indikatoren sind Machtlinien statt Organigramme: Wer kommuniziert strategische Themen in Presse und Geschäftsberichten? Wer vertritt das Unternehmen öffentlich? Wer verantwortet Transformation, M&A oder kritische Geschäftsbereiche? Ergänzend bieten LinkedIn, Interviews und diskrete Netzwerkabgleiche wertvolle Hinweise. Entscheidend ist, operative Verantwortung und Einfluss sauber zu erkennen.

Was mache ich, wenn mehrere Personen für die Besetzung relevant sind?

Bei Mehrfachzuständigkeiten gilt: maximal zwei Personen anschreiben, klar hierarchisch sortiert. Zuerst die operative Verantwortung identifizieren, danach die finale Entscheidungsebene. Mehr als zwei Adressaten wirken beliebig und signalisieren mangelnde Sorgfalt. Wichtig ist, dass die Reihenfolge der Adressaten bestehende Machtstrukturen respektiert und professionelles Urteilsvermögen zeigt.

Welche typischen Fehler machen Führungskräfte bei der Wahl des Ansprechpartners?

Zu den häufigsten Fehlern gehören unspezifische Ansprachen („Sehr geehrte Damen und Herren“), falsche Ansprechpartner (z. B. reine Gesellschafter ohne operative Rolle), der Versuch, Headhunter-Mandate zu umgehen, oder ungenaue Titel- und Namensangaben. Diese Fehler wirken unprofessionell und können dazu führen, dass eine Bewerbung selbst mit sehr guten Unterlagen früh ausscheidet.

Wie beeinflusst der verdeckte Stellenmarkt die Wahl des richtigen Kontakts?

Im verdeckten Stellenmarkt entstehen Positionen aus strategischem Bedarf, nicht aus Ausschreibungen. Die relevanten Ansprechpartner sind daher oft nicht sichtbar, nicht benannt oder bewusst diskret. Entscheidend ist die Person, die das Problem erkannt hat, für das Ihre Expertise die Lösung darstellt. Wer diese Entscheider früh identifiziert, verschafft sich einen erheblichen Vorsprung gegenüber anderen Bewerbern.

Wie hilft Inverses Headhunting dabei, die richtige Zielperson zu finden?

Inverses Headhunting dreht die klassische Logik um: Statt zu warten, recherchiert man proaktiv Unternehmen, die einen konkreten Bedarf haben und identifiziert jene Personen, die den Bedarf erkennen und über die Besetzung entscheiden. Dadurch entsteht Zugang zu Rollen, die noch nicht öffentlich sind. Für Führungskräfte bietet dieser Ansatz einen strategischen Zugang zu den relevanten Entscheidern und attraktiven Karrieremöglichkeiten.

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